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Gedanken über das Verhalten in Zeiten des Corona-Virus

Mental stark während der 2. Coronawelle

Am 31. Oktober hat die Regierung – wie viele andere in Europa auch – neuerlich außergewöhnliche Maßnahmen angeordnet, die helfen sollen, die COVID-19-Pandemie einigermaßen in den Griff zu bekommen. Vielen Menschen fällt es jedoch zusehends schwerer, diese mitzutragen und den Willen sowie die Disziplin zur Umsetzung aufzubringen.

Das ist nach dem Lockdown im Frühjahr und dem verheißungsreichen Sommerbeginn verständlich und nachvollziehbar. Die meisten von uns haben bereits in der ersten Jahreshälfte enorme Kräfte aufgewendet und gehofft, einer 2. Welle zu entgehen. Jetzt ist sie jedoch da und die verordneten Maßnahmen rigoros.

Daher möchte ich, wie im Frühjahr, einige Gedanken formulieren, die mental stärken und Kraft und Zuversicht geben können. Dabei orientiere ich mich an Aaron Antonovskys Modell der Salutogenese, das der Frage nachgeht, was uns gesund hält.

1. Die Situation verstehen

In der Öffentlichkeit kursieren beinahe so viele verschiedene Meinungen über das Virus wie es Experten gibt. Immer mehr Menschen fällt es schwer, zu erkennen, welche Daten richtig sind, wem man Glauben schenken sollen und wie die vielen Informationen zusammenhängen. Dies kostet Kraft, macht mental müde.

Dabei gibt es ein Faktum, das von unabhängigen Fachfrauen und –männern ins Treffen geführt wird und für sich spricht: die Auslastung und Kapazität von Arztpraxen und Krankenhäusern, im Besonderen der Intensivstationen. Dabei denke ich zum einen an die zur Verfügung stehenden Plätze und Betten, zum anderen an die Frauen und Männer, die unter besonders herausfordernden Bedingungen dort arbeiten.

Tipp:

  • Je besser ich diesen Zusammenhang verstehe und akzeptiere, desto leichter fällt es mir, jene mentale Kraft aufzubringen, um auch diese Phase der Pandemie zu ertragen (im wahrsten Sinne des Wortes). Folgendes Selbstgespräch unterstützt mich dabei: „Durch mein Verhalten trage ich konkret dazu bei, dass unser Gesundheitssystem all jene Menschen behandeln kann, die medizinische Hilfe benötigen“.

2. Handhabbarkeit

Sämtliche Verordnungen schränken uns ein und reduzieren uns liebgewonnene und gewohnte Freiheiten. Das kann zum Gefühl des „eh nichts machen zu Könnens“ führen – und das raubt Energie. In Situationen, wie wir sie momentan erleben, vergisst man mitunter einen Gedanken, den Viktor Frankl formuliert hat:

„Zwischen Reiz (Verordnungen und Einschränkungen) und Reaktion (mein Verhalten) gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheit“ (Zeichnung: Claudia Styrsky).

Wer diesen Raum nutzt und sich bewusst macht, über welche Ressourcen er verfügt und was er trotz der Einschränkungen tun kann, wird das Gefühl bekommen, der Situation gewachsen zu sein – das gibt Kraft.

Tipps:

  • Ich denke optimistisch. Meine Gedanken sind von Zuversicht und Hoffnung geprägt sind und ich bin überzeugt, dass diese schwierige Situation in Ruhe und durch Nachdenken überwunden werden kann.
  • Ich nutze die „Think before react“-Technik der positiven Psychologie

  1. Ich setze stets einen Schritt nach dem anderen – one time, one thing
  2. Ich mache mir die Situation zu eigen: welche Elemente kann ich jetzt konkret kontrollieren?
  3. Ich übernehme die Verantwortung für mein Handeln: wofür konkret bin ich zuständig?

  • Ich pflege meine sozialen Beziehungen, obwohl persönliche Kontakte zur Zeit eingeschränkt bleiben sollen. So schreibe ich Briefe, telefoniere oder skype mit Menschen, mit denen ich mich austausche und denen ich beistehe. Das ist „Futter für die Seele“.
  • Ich bin den guten Dingen auf der Spur. Ich orientiere mich trotz der außergewöhnlichen Situation an den vielen positiven Kleinigkeiten und schaffe möglichst viele positive Momente für mich und die Menschen in meinem Umfeld.

3. Bedeutsamkeit und Sinnhaftigkeit

Es fällt umso leichter, eine besonders herausforderne Zeit zu überstehen, wenn man weiß, wozu man sie meistern will. Wer in seinem Leben Ziele verfolgt, die über eine schwierige Phase hinaus Bedeutung haben und für die es sich zu engagieren lohnt, der erträgt auch große Einschränkungen und schmerzhafte Entbehrungen. „Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE“ (Friedrich Nietzsche).

Tipps:

  • Ich plane jetzt meine Zukunft. Ich erarbeite meine Lebensvision, die große Idee, was ich noch alles anfangen möchte und wofür es sich lohnt, schwierige Herausforderungen zu meistern.
  • Ich weiß genau, worauf ich mich freue, wenn die Corona-Pandemie unter Kontrolle ist.
  • Ich weiß auch, womit ich mich belohne, wenn diese außergewöhnliche Zeit vorbei ist.

Mit den besten Wünschen – Jörg Zeyringer

Jörg Zeyringer

Motivationspsychologe, Coach, Sachbuchautor und eingetragener Mentaltrainer im österreichischen Bundesnetzwerk für Sportpsychologie

Profilbild von MAG.DR. JÖRG ZEYRINGER Motivationspsychologe

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